Dream of #Vanlife – Kauf von Camper Van "Henry" MA_TRIP#02
Der Besuch der Abenteuer-Allrad (auch für Camper) vor einigen Wochen war sehr wegweisend und hat uns daran erinnert, Träume die man hat auch zu leben. Lies weiter..
Es wurde uns klar, dass man Wünsche und Träume aus einem bestimmten Grund hat und den erfährt bzw. erfüllt man nur, wenn man sie wahr macht.
Deshalb haben wir uns entschlossen, dass wir nicht nur träumen, reden und planen wollen, sondern leben. Und so starteten wir, wenn auch im Kleinen, mit einem Wochenende in Tirol – wieder mit dem Kombi, diesmal aber mit besserer Matratze.
Den Ferienbeginn und die Schlechtwetter-Prognose an diesem Wochenende haben wir ignoriert und uns Samstag mittags auf den Weg gemacht. Und siehe da, kein Stau, wenig Verkehr und Schönwetter – bis Innsbruck. Die Wolken wurden dunkler, der Platzregen ließ nicht lange auf sich warten. Noch ein wenig später mussten wir sogar eine kurze Schneefläche unter einer Autobahnbrücke passieren (vermutlich Hagel, der sich in der Senke gesammelt hat), bevor sich das Wetter dann wieder kurzfristig beruhigte. Die restliche Fahrt verlief gut, nur die Außentemperatur war von 32 Grad bei der Abfahrt bereits auf unter 20°C gefallen.. brrr!
Was uns geritten hat 6 Stunden Fahrt nach Tirol auf uns zu nehmen und dann nur eine Nacht dort zu verbringen??
Ja, es ist schon so, dass es keine planlose Fahrt ins Blaue war. Vielmehr haben wir letzte Woche viel überlegt und recherchiert und sind zum Schluss gekommen, dass weder das Übernachten im Kombi, noch ein Dachzelt oder auch ein Wohnanhänger der Schlüssel zum Reiseglück sein wird. Der Traum vom bewohnbaren Offroad-Fahrzeug für die ultimative Freiheit jedoch zur Zeit finanziell nicht erreichbar ist. Und so geht’s – vorerst – back to the roots!
Aber da wir außer älter auch ein (bischen) weiser geworden sind, wird nicht mehr blindlinks das nächstbeste „coole“ Vehikel im ebay ersteigert.
Zugegeben, kurz kamen in mir die Erinnerungen an den in allen Farben rauchenden, uns arm saufenden Chevy-Van und den alten, vergammelten, ehemaligen Postbus, der vor unserem Erwerb als Stunt-Spezialeffekt-Fahrzeug gedient hatte, mit einem gewissen Übelkeitsgefühl, hoch.
Diese Beiden haben uns damals in unserem jugendlichen Wahnsinn komplett überfordert und uns den Spaß am eigenen Camper-Bus für einige Zeit verdorben.
Aber die Faszination der Freiheit – Reisen im eigenen, kleinen Zuhause – hat uns nie ganz losgelassen. Der Funke ist wieder übergesprungen, als wir letzte Woche eine Entdeckung im Internet gemacht hatten.
Die Daten ok, die Fotos vielversprechend und der Preis interessant. Das Wochenende steht vor der Tür – auf nach Feichten!!
Mit Verkäufer Philip, der momentan in Deutschland lebt, machten wir aus, am Sonntag Vormittag zur Besichtigung zu seiner Schwiegermutter Gitti nach Feichten zu kommen, wo der Bus stand. Die Fahrt verlief allerdings so schnell und gut, und neugierig waren wir auch schon sehr, also riefen wir an und durften spontan noch am Samstag Abend vorbeikommen.
Halb acht Uhr abends wurden wir dann sehr herzlich von Gitti im Tirolerhof begrüßt und gleich bei der Hintertür hinaus, hinter die Scheune, zum Objekt unserer Begierde gebracht: Ein grauer Ford Transit Reimo Camper!
Der Regen hielt sich in Grenzen und wir hatten noch genug Tageslicht um Innen und Außen alles genau unter die Lupe zu nehmen. Es sah alles ziemlich genau so aus, wie wir es erwartet hatten, der Ausbau ist alt aber solide, genau wie das gesamte Fahrzeug. Einige Fragen tauchten während der Besichtigung auf und die Probefahrt wollten wir bei Dämmerung und nasser Fahrbahn nicht machen. Da es auch schon spät war und wir langsam Hunger bekamen, meldeten uns also zurück im Tirolerhof.
Gitti meinte, es wäre das Beste mit Philip zu skypen um alle Fragen zu klären und fragte uns in dem Zuge, wo wir diese Nacht schlafen werden. Als sie hörte, dass wir eine Matratze im Kombi haben, sagte sie spontan: „Ich geb euch ein Bett, wir haben genug. Es wird kalt in der Nacht!“ Sehr überrascht und erfreut von dem lieben Angebot wurden wir für den Skype-Call in ihr Büro gebracht. Philip nahm sich viel Zeit und beantwortete alle unsere Fragen und meinte am Ende, dass wir unbedingt eine Probefahrt machen sollen, da das Auto angemeldet ist und auch das „Pickerl“ frisch gemacht wurde, sei das gar kein Problem. Auch dieses Angebot nahmen wir sehr gerne an und nachdem wir unsere Luxusferienwohnung bezogen hatten (ist wirklich superschön!!) machten wir uns schnell auf den Weg zum „Kiwi“ (Kirchenwirt), um noch etwas zu Essen zu bekommen. Wir plauderten noch über den Camper und unsere Entscheidung, ließen den kalten und nassen Abend schön ausklingen und fielen müde, aber happy, ins schöne Bett in unserer gemütlichen Unterkunft.
Gut ausgeruht packten wir alles zusammen und Gitti empfing uns um 8h zu einem leckeren Frühstück in der Stube. Kaffee ausgetrunken starteten wir gespannt und voll Freude die Probefahrt. Das heißt – Moment – So schnell ging’s dann doch nicht! Der Ford musste die kalte, feuchte Nacht im Freien verbringen und war deshalb noch etwas mürrisch. Wir wollten starten, doch anders als gestern Abend, sprang er heute nicht an. Schnell waren Starterkabel organisiert und schon lief der Motor wieder. Das Wetter war noch immer trüb, aber die Straßen trocken. Nach kurzer Eingewöhnung an Fahrzeuggröße und die komplett mechanische Technik, drehten wir eine Runde und alles lief, dem Fahrzeugalter entsprechend, gut. Retour im Tirolerhof startete erneut eine Skype-Session mit Philip um letzte Details, Fragen, etc. zu klären. Wir waren uns auch über den Endpreis recht schnell einig und setzten uns mit Gitti, auf die der Ford angemeldet war, in die Stube um den Kaufvertrag zu machen und die Unterlagen zu sortieren.
Sehr lieb und hilfreich für uns war auch, dass es uns Gitti möglich machte, den Camper mit ihren Kennzeichen gleich mit nach Hause zu nehmen und ihn am nächsten Tag abzumelden. Auch wenn das Kaunertal wunderschön ist und wir auf jeden Fall wieder hierher kommen wollen, hat es uns sehr weitergeholfen, dass wir für die Abholung nicht nochmals hin und herfahren mussten.
Gitti, vielen lieben Dank nochmals an der Stelle für dein Vertrauen und deine Gastfreundschaft! www.tirolerhof-feichten.at
Nach Erledigung des Papierkrams stand noch das Einladen von Zubehör und Kleinkram aus Keller und Scheune am Programm. Mittlerweile hatte sich die Sonne Platz verschafft und beim Verlassen des Hauses empfing uns das traumhafte Panorama von Feichten! Wirklich schade, dass Engelbert am Montag arbeiten musste und wir uns deshalb sofort auf den langen Heimweg machten. Ein paar Tage Urlaub hätten uns schon gut gefallen.. Aber: die Straße ruft, der Ford, wir haben ihn „Henry“ getauft, sprang diesmal wieder ohne Hilfe an, pfiat di Gitti und schönes Kaunertal – next Stop: Tankstelle! Diesel + Öl nachfüllen, Vignette kaufen. Und am Weg dorthin durfte ich Henry auf Bergstraßen, durch kleine, enge Ortschaften und ziemlichen Steigungen gleich besser kennen lernen. Rennmaschine ist er ganz klar keine, aber er hat alles souverän gemeistert und für meine erste längere Fahrt mit einem Bus, hab ich mich auch ganz gut gehalten.

TRAVEL
Nach dem Tankstop und Check fuhr ich ihn dann bis Innsbruck, wo wir bis ca. Salzburg einen Fahrertausch machten und von Salzburg ging es mit ein paar kleinen Pausen direkt nach Hause.
Fast 600 Kilometer und 7 ½ Stunden später kamen wir bei Traumwetter daheim an und fuhren Henry direkt in die Waschbox für eine erste grobe Reinigung.
Vor unserer Tür geparkt durfte er eine letzte Nacht mit seinen Tiroler Kennzeichen verbringen, bevor ich am Montag Nachmittag die Ab- und Anmeldung erledigen konnte.
Super hilfreich waren auch meine Versicherungsmakler Gabriele und Roman Tacha, welche mir in kürzester Zeit den Vertrag für die Haftpflicht inkl. VB erledigt haben und so der Tausch der Kennzeichen mit einem einzigen Besuch der Zulassungsstelle geschafft war! Danke!
Denn kennzeichenlos darf eine Auto in Wiener Neudorf nicht abgestellt werden, auch nicht, wenn es auf Wechselkennzeichen angemeldet ist! In anderen Gemeinden NÖs sind Abstellgenehmigungen für Zweitfahrzeuge kein Problem (zB für Leute, die kein eigenes Grundstück besitzen). Bei uns in Wiener Neudorf leider nicht, da die Angst vorherrscht, dass der Ort zugeparkt werden könnte. Das unser Fahrzeug jetzt genauso auf der Straße parkt, wenn es separat angemeldet ist, ist ihnen wohl nicht bewußt..
Also gibt es ganz eigene, neue Kennzeichen für unseren Camper Henry und wir sind hoch motiviert ihn auszuräumen und reisefertig zu machen.
Wir freuen uns schon auf alle kleinen und großen Abenteuer, die er in Zukunft mit uns bestreiten wird! 😉
– Die Vorgeschichte – Besuch der Abenteuer Allrad Messe
– Erste Erfahrungen, Erledigungen und Erlebnisse mit Henry
Infos über neue Stories, Posts und Abenteuer bekommst du, indem du dir unsere MACHNEWS holst!
Neueste Kommentare